Santa Maria war vor der Fusion die südlichste Gemeinde des Bezirks Inn. Der Ort liegt an der Kreuzung der Passstrassen über den Ofenpass und den Umbrailpass und grenzt an Südtirol. Der Ortskern von Sta. Maria liegt auf 1375 m ü. M. Der höchste Punkt des früheren Gemeindegebietes ist der Piz Umbrail mit 3033 m. Weiter zählen die Fraktionen Sielva, Pizzet, Pütschai, Craistas und Büglios zum früheren Gemeindegebiet.
1850 zählte Santa Maria noch 437 Einwohner. Seitdem ist die Zahl der Einwohner mehr oder weniger stetig auf den heutigen Stand von 348 gesunken.
Ortssprache ist das Jauer, eine bündnerromanische Mundart. Doch hatte die Gemeinde bereits im späten 19. Jahrhundert eine deutschsprachige Minderheit. Dennoch ist die Gemeinde bis heute überwiegend Romanisch geblieben. Die Mehrheitsverhältnisse haben sich allerdings verschoben. Romanisch bezeichneten 1880 81 %, 1910 63 % und 1941 74 % als ihre Muttersprache. Zwischen 1910 und 1970 wuchs der Anteil der Romanischsprachigen ständig an. So gaben 1970 81 % der Bevölkerung Romanisch als ihre Umgangssprache an. Danach wuchs der Anteil der deutschsprachigen Minderheit bis ins Jahr 1990 markant (von 18 % auf 29 %). Seither hat sich die Sprachenlage stabilisiert. Dies zeigt auch folgende Tabelle.
Sprachen in Sta. Maria |
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Sprachen |
Volkszählung 1980 |
Volkszählung 1990 |
Volkszählung 2000 |
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Anzahl |
Anteil |
Anzahl |
Anteil |
Anzahl |
Anteil |
|
Deutsch |
78 |
20,31 % |
106 |
28,73 % |
83 |
25,38 % |
Rätoromanisch |
295 |
76,82 % |
259 |
70,19 % |
228 |
69,72 % |
Italienisch |
5 |
1,30 % |
3 |
0,81 % |
2 |
0,61 % |
Einwohner |
384 |
100 % |
369 |
100 % |
327 |
100 % |
Die Gemeindeversammlungen werden in romanischer Sprache abgehalten und amtliche Publikationen erfolgen ebenfalls in romanisch. 1990 konnten sich 83 % und im Jahr 2000 82 % auf Romanisch verständigen.
Mit 54 % bilden die Protestanten eine kleine Mehrheit gegenüber den 41 % der Katholiken. Die Reformation wurde bereits früh, zwischen 1526 und 1530, eingeführt. Doch schloss sich nur ein Teil der Bewohner der neuen Lehre an. Somit entstand eine nahezu paritätische Gemeinde.
örige.